Jahreshauptversammlung 2003 – Der TuS sucht dringend Übungsleiter
Sportliche Erfolge aller Abteilungen – Lob für Homepage – Gütesiegel für die Turnabteilung – Niederleitner bestätigt
Kienberg. Auf ein erfolgreiches Jahr in jeglicher Hinsicht konnte der TuS Kienberg bei seiner Jahresversammlung im Gasthof „Zur Post“ zurück blicken: Die Turnabteilung wurde mit den Prädikaten „Pluspunkt Gesundheit“ und „Sport Pro Gesundheit“ ausgezeichnet, die Tischtennis-Mannschaften holten Pokale, die Jugend- und Senioren-Fußballer kickten sich einige Plätze in den Tabellen nach oben, am Sportplatz konnte mit viel Eigenleistung eine neue Flutlichtanlage aufgestellt werden und die neue Homepage des Vereines wurde ins Netz gestellt. Bei einer solchen Bilanz war es nicht verwunderlich, dass die bestehende Vorstandschaft bei den Neuwahlen bestätigt wurde.
Nur ein kleiner Wehrmutstropfen trübte das positive Bild: Wie andere Vereine auch sucht der TuS händeringend nach Übungsleitern und Trainern für den Jugendbereich. Vorsitzender Alois Niederleitner appellierte an die knapp, 50 Anwesenden, sich als Übungsleiter oder Trainer zur Verfügung zu stellen. Fast jeder habe doch selbst als Kind oder Jugendlicher die Gelegenheit bekommen, seinen Sport im TuS Kienberg unter fachmännischer Anleitung zu erlernen. Wie schwer es sein kann, Trainer etwa für die Fußballjugend zu finden, berichtete Klaus Schütz, der Jugendleiter der Fußballabteilung. 70 Kinder gehören zu seiner Abteilung, allein 20 spielen in der F-Jugend. „Vor allem für die Jüngsten fehlen Trainer und Betreuer.“ Er habe viele gefragt und gebeten, man habe inseriert und ebenso viele Ausreden und Absagen erhalten – bis hin zu dem einmaligen Argument „Ich habe keine Zeit, ich arbeite lieber schwarz“.
Etwas mehr Glück hatte Petra Hausberger, die Leiterin der Turnabteilung: Für das Eltern Kind-Turnen konnte sie mit Monika Bahr-Sotero eine neue Übungsleiterin finden: Jetzt fehlt noch eine neue Trainerin für das gemischte Kinderturnen als Nachfolgerin von Manuela Kaltenhauser. Um ein spezielles Angebot für Mädchen ab zwölf Jahren zu schaffen, wurde eine Mädchen-Tanzgruppe ins Leben gerufen. Bis zu elf Mädchen sind bereits dabei, sie üben unter der Leitung von Edith Gmeindl Jazz-Dance, Salsa, Boogie oder Bauchtanz. Die beiden Qualitätszertifikate erhielt der TuS für den Kurs „Präventive Frauenfitness“ und die neue Senioren-Gymnastik. Der Verein ist damit neben dem TSV Trostberg der einzige Sportverein in der Umgebung, der bisher solche Auszeichnungen für ein oder mehrere Angebote erhalten hat. Der Verein habe diese Gütesiegel allein Petra Hausberger zu verdanken, machte Alois Niederleiter deutlich. Die Prädikate „Sport Pro Gesundheit“ und „Pluspunkt Gesundheit“ des Deutschen Sport- bzw. Turnerbundes erhalten nur solche Kurse, deren Übungsleiter laufend spezielle Fortbildungen absolvieren. Einen Vorteil von den Gütesiegeln haben vor allem die Teilnehmer, denn einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für solche Kurse auf Nachfrage.
Um sich künftig mehr ihrer Übungsleiter-Tätigkeit widmen zu können gab Petra Hausberger die Leitung der Turnabteilung ab. Zur Nachfolgerin wurde Verena Seiler gewählt, Stellvertreterin blieb Maria Egger.
„Erst pfui, dann hui“, war die Kurzform des Berichtes von Fußball-Abteilungsleiter Heinz Huber: Die Mannschaft hatte in der letzten Saison einen missglückten Start und legte nach der Winterpause kräftig zu. Nach sieben Siegen am Stück verpasste sie nur knapp den Aufstieg und beendete die Saison mit einem hervorragenden 4. Platz in der A-Klasse. Torschützenkönig wurde Thomas Heiss mit 23 Toren. Heinz Huber warb um für mehr Zuschauer, denn die Platzeinnahmen seien rückläufig. Manchmal reichten sie nicht einmal, um den Schiedsrichter zu bezahlen.
Ein Nachfolger wird für Hermann Maier, den Leiter der Skiabteilung gesucht. Die Wahl soll in einer Abteilungsversammlung nachgeholt werden. Neben der Ski-Gymnasik und dem beliebten Skiausflug gehört zu dieser Abteilung auch das Kinder-Basketball, das Maier selbst leitet. Bis zu 25 Kinder nutzen dieses Angebot, eigentlich zu viele für einen Ubungsleiter. Er habe aus der Not eine Tugend gemacht, indem er die Kinder selbst Übungseinheiten vorbereiten lasse.
Die Tischtennis-Abteilung konnte 2002 noch eine männliche Jugendmannschaft bilden, mit Verstärkung durch ein Mädchen, berichtete Abteilungsleiter Lothar Richter. Im nächsten Jahr werde es keine eigene Jugendmannschaft mehr geben, weil wieder zwei Aktive aus Altersgründen zu den Erwachsenen wechseln müssten. Wacker schlug sich das Damen-Team: Es gibt auf Landkreisebene mangels zwar mittlerweile keine eigene Damen-Liga mehr, die Damen spielen aber in eigener Wertung in der Herrenliga mit. Der TuS holte sich hier den ersten Platz und damit die Qualifikation zum Aufstieg in die Bezirksliga. Erfolgreich waren auch die beiden Herren-Mannschaften: Die erste marschierte von der 2. in die 1. Kreisliga durch, das zweite Team von der 4. in die 3. Kreisklasse.
Der Kassenbericht von Maria Berndlmaier machte deutlich, dass der Verein auf weitere Einnahmen angewiesen ist. Ein Sportlerball mit geringem Besuch, wie in diesem Fasching, kann sich der Verein nur schwer auf Dauer leisten. Für das nächste Jahr ist statt eines Balles mit teurer Live-Musik eine „Power-Party“ geplant – mit weniger Unkosten und hoffentlich mehr Besuchern. Ein dicker Brocken für die Kasse war die neue Flutlichtanlage, die den 583 Mitglieder starken Verein etwa 3000 Euro kostete. Trotzdem ist dies wenig für eine solche. Anlage: Nur Dank der tatkräftigen Hilfe von Mitgliedern und Kienberger Firmen haben man sie finanzieren können, so Vorstand Alois Niederleitner. Bis zu 30.000 Euro könne eine solche Anlage normalerweise kosten. Gesucht werden vom Sportverein noch Möbel und Spenden für den Jugendraum im Sportheim. Nach der Sanierung des Gebäudes in den vergangenen Jahren ist dies der einzige Raum, der nun noch fertig ausgestattet werden muss.
Viel Lob gab es für die neue Homepage des Vereines: Unter www.tuskienberg.de.vu ist viel Interessantes und Informatives rund um den Verein zu finden. Gestaltet wurden die Seiten von Thomas Giel, Martin Schrenk und Heinz Huber.
Die Neuwahlen brachten folgendes Ergebnis: 1. Vorstand Alois Niederleitner, 2. Vorstand Albert Watzl jun., 1. Kassier Maria Berndlmaier, 2. Kassier Ludwig Wurmannstätter, 1. Schriftführer Bernd Irlbacher, 2. Schriftührer Engelbert Zehentmaier jun.
Verdiente Mitglieder wurden mit Urkunden ausgezeichnet: Lothar Richter, seit zehn Jahren Leiter der Tischtennis-Abteilung, wurde für sein Engagement mit der Verdienstnadel in Bronze mit Kranz geehrt. Das Vereinsehrenzeichen in Bronze für 100 Fußballspiele erhielt Josef Söll jun., die Vereins-Ehrennadel in Gold für 500 Spiele 2. Vorstand Albert Watzl. Mit Gutscheinen für die Pizzeria „Gran Sasso“ bedankte sich der Verein bei den bisherigen Abeilungsleitern Petra Hausberger und Herrmann Maier, ebenso beim bisherigen A-Jugendtrainer Georg Buchner und beim langjährigen Kassenprüfer Konrad Diensthuber. Für 25-jährige Mitgliedschaft wurden Dr. Albert Maier, Hildegard Bernauer Anton Frohna, Martin Lochner, Friedrich Schätz, Franz Wastl und Christa Watzl geehrt. WIC
Gleich zwei Mal durfte sich Lothar Richter, links, in der Jahresversammlung freuen: Zuerst konnte er von sportlichen Erfolgen seiner Tischtennis-Mannschaften berichten, dann wurde er von Vorsitzendem Alois Niederleitner für die zehn Jahre, die er die Tischtennis-Abteilung bereits leitet, mit der Verdienstnadel mit Kranz in Bronze geehrt. Das rechte Bild zeigt die übrigen geehrten Mitglieder. Fotos: WIC
Bericht im Trostberger Tagblatt vom 03.07.2003