17.09.2005: Festgottesdienst und Festabend zum 40-Jährigen des TuS Kienberg

Kienberg: Stehende Ovationen für Herz und Motor des TuS

Sportverein feierte 40-jähriges Bestehen – Alois Niederleitner zum Ehrenvorstand ernannt – 300 geladene Festgäste, darunter auch Alois Glück

Kienberg. Mit einem feierlichen Dankgottesdienst, zelebriert von Pfarrer Martin Klein, begannen am Samstag die umfangreichen Festlichkeiten zum 40-jährigen Bestehen des TuS Kienberg. Viele Nachbarvereine beteiligten sich mit ihren Fahnenabordnungen am gemeinsamen Kirchgang. Mehr als 300 geladene Festgäste versammelten sich im Anschluss im Saal des Gasthauses „Zur Post“, darunter auch Landtagspräsident Alois Glück (CSU). Musikalisch umrahmt wurde der Abend von zwei Musikanten der Kienberger Liedertafel.

Vorstand Bernd Irlbacher begrüßte zehn Kienberger Vereine und sieben Nachbarvereine aus Trostberg, Schnaitsee, Waldhausen, Oberfeldkirchen, Seeon, Pittenhart und Obing. Bürgermeister Horst Rockel überbrachte seine Glückwünsche. Für ihn sei der Verein eine große Bereicherung für den Ort. „Der Sportverein wird getragen von Gemeinschaftsgeist, Idealismus und Einsatzbereitschaft“, so der Bürgermeister. „Das sportliche Können der Aktiven wird umgesetzt durch die kameradschaftliche Unterstützung von Vereinsleitung und Freunden.

Ohne die zahlreichen Amateure würde es den großen Bruder, den Profisport auch nicht geben.“ Auch der Amateursport brauche finanzielle Unterstützung. Die Gemeinde könne das ihre dazu tun, aber sicherlich nicht das Rückgrat des sportlichen Geschehen des Vereins ersetzen. „Der TuS Kienberg und seine sportlichen Erfolge haben die Gemeinde nach außen hin hervorragend vertreten“, sagte Rockel.

Willi Weindl vom Bayerischen Landessportverband (BLSV) überraschte Heinz Huber und 2. Vorstand Albert Watzl mit einer Sonderehrung des BLSV. Beide haben sich lange Jahre in der Jugendarbeit ausgezeichnet und erhielten für besondere Verdienste und Leistungen eine Ehrenurkunde und die Bronzene Nadel. Für 40 Jahre und 25 Jahre Mitgliedschaft wurden 48 Mitglieder geehrt (siehe Kasten).

Zum Ehrenvorstand wurde Alois Niederleitner ernannt, der 34 Jahre Vorstandsarbeit für den TuS geleistet hat. „Mit einem Wellnessurlaub am Bodensee wird Dir der Abschied ein wenig erleichtert“, so sein Nachfolger Bernd Irlbacher. „Auch hast Du, lieber Alois, auf Lebzeit freien Eintritt zu allen Spielen und Veranstaltungen des TuS Kienberg.“

Die Motivation, nach Kienberg zu kommen, erklärte der prominenteste Festgast, Landtagspräsident Alois Glück, in der Außergewöhnlichkeit der Situation. „Dass ein Verein so viele Mitglieder und so viel Wirkung hat im Verhältnis zur Gesamtgröße und dass ein Mann, nämlich Alois Niederleitner, mehr als 30 Jahre Herz und Motor dieses Vereins war, ist schon eine Besonderheit.“ Glück betonte, dass es oft so ist, das man den Wert einer Sache oft erst schätze, in diesem Fall ein Ehrenamt, wenn man es verloren habe. Sport treiben habe eine immense pädagogische Wirkung, so Glück. „Da lernen junge Menschen, sich anzustrengen, sie lernen Sozialverhalten. Jugendliche lernen aber auch sich durchzusetzen. Jugendliche die in den Vereinen integriert sind, sind am wenigsten suchtgefährdet.“ Es sei wichtig, dass die Kinder frühzeitig über die Vereine erreicht werden und Motivation bekommen, sich zu bewegen, denn die Bewegung sei auch für die intellektuelle Entwicklung gut. Glück betonte auch, „dass die Chancen im ländlichen Raum allgemein größer sind, Menschen zusammenzuführen. Vereine leisten hier wesentlich mehr in Eigenregie.“

Alois Glück zollte Alois Niederleitner für seine Jahrzehnte lange Führungsarbeit im Sportverein größte Anerkennung und überreichte einen gravierten Krug und ein Schreibset.

In seiner Rede blickte der scheidende Vorstand Alois Niederleitner auf 40 Jahre TuS Kienberg zurück. Bescheiden stellte er immer andere in den Vordergrund, sich selbst wollte er kaum nennen.

Dabei war er ein Mann der ersten Stunde und gehörte 1965 zu den 74 Gründungsmitgliedern. Alois Niederleitner war mit Leib und Seele Fußballer. In 610 Spielen schoss er 189 Tore. 1971 begann er seine Vorstandsarbeit als Schriftführer. 1979 wurde er 1. TuS-Vorstand. Und in seiner Amtszeit hat er viel bewegt. Mehrmals wurde das Sportheim umgebaut. Die ehemalige Lagerhalle in Kienberg wurde in viel Eigenleistung zur jetzigen Mehrzweckhalle umgestaltet, dazu Flutlichtanlage am Sportplatz, Garagenanbau, Sportplatzsanierung und, und, und. Unter der Leitung von Alois Niederleitner hat der Verein auch ein anderes Gesicht bekommen. Sparten wie die Turnabteilung kamen dazu. Der TTC Kienberg wurde integriert. Die positive Entwicklung des Verein schlug sich in sportlichen Erfolgen nieder. Die Fußballer schafften den Aufstieg bis in die A-Klasse.

Mit mehr als 600 Mitgliedern baute Niederleitner einen erfolgreichen Verein auf, den er vor drei Monaten in die Hände von Bernd Irlbacher übergab.

Mit einem Fiakerspruch verabschiedete sich Alois Niederleitner: „“Ich bin bald 60 Jahr alt, 40 Jahr war ich am Stand, da Kutscher und sei Zeigl warn allerwei guad beinand, und sag zum Schluss leise Servus.“ Mit Standing Ovations wurde Alois Niederleitner von den Festgästen verabschiedet. hm

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Die Jubilare, die dem Sportverein 40 Jahre die Treue gehalten haben, zusammen mit Landtagspräsident Alois Glück (hinten, 7. v. l.), TuS-Vorstand Bernd Irlbacher (vorne, Mitte), Ehrenvorstand Alois Niederleitner (2. v. r.) und Kienbergs Bürgermeister Horst Rockel (r.), der ebenfalls zu den Jubilaren gehört.

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Landtagspräsident Alois Glück überreichte Ehrenvorstand Alois Niederleitner (rechts) als Dank und Anerkennung einen gravierten Krug und ein Schreibset. Links Niederleitners Nachfolger als TuS-Chef, Bernd Irlbacher.

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Willi Weindl vom BLSV überreicht Heinz Huber und 2. Vorstand Albert Watzl Ehrenurkunde und Bronze-Nadel. Fotos: hm

Nachfolgend noch Fotos von Thomas Giel:

Bericht aus dem Trostberger Tagblatt und Chiemgau online vom 20.09.2005

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