Kienberg (sts). Die legendären Regenschlachten beim Formel-1-Grandprix im brasilianischen Sao Paolo waren harmlos gegen das wilde Schneetreiben, mit dem das dennoch bestens vorbereitete und ausgerüstete Fahrerfeld beim zweiten Kienberger Bobbycar-Rennen zu kämpfen hatte. Am wackersten schlug sich im Matsch das Team „Lars Dragerl“ vom Burschenverein PierlingWeißenkirchen, welches in der anschließenden ROSENMONTAGSGAUDI in der Mehrzweckhalle den ersten Preis entgegen nehmen durfte.
Fahrer, Mechaniker und besonders die leicht bekleideten Boxenluder waren froh, den „Warm-up“ im Fahrerlager (alias Salzhalle) neben der Mehrzweckhalle zum Aufwärmen nutzen zu können. Zuvor hatte der Kienberger Burschenverein um Vorstand Andreas Straßer, zusammen mit der Feuerwehr den anspruchsvollen Parcours entlang der abschüssigen Straße neben der Mehrzweckhalle präpariert. Gleich nach dem Start musste ein schwieriger Pylonenslalom passiert werden, ehe es in den „Palettentunnel“ ging. Hatte man den heil überstanden, wartete bereits die nächste Schikane: eine schmale Holzwippe, die geradewegs in den Matsch führte und herrliche Platscher generierte. Einer kurzen geraden Beschleunigungsstrecke folgte erneut ein Pylonenslalom, der direkt in der „Tankstelle“ mündete. Während hier das Boxenluder mit einem halben Liter Spezi abgefüllt wurde, mussten die Mechaniker einen großen Traktorreifen durch den unteren Slalom-Parcours manövrieren. Hatte man das geschafft, durfte das Team sich endlich auf den Schlussspurt wieder durch den Pylonenslalom hoch ins Ziel machen.
Zwölf Teams, bestehend aus Fahrern, Mechanikern und einem (auf-)reizenden Boxenluder mussten vom Start weg immer paarweise gegeneinander antreten. Wer Hindernisse umfuhr, wurde mit Strafzeiten belegt. Die Teilnehmer zeigten vollen Einsatz, dem schon mal Anbauten an den rasanten Gefährten zum Opfer fielen. Auch spektakuläre Stürze waren zu sehen, die aber allesamt glimpflich endeten. Angeheizt wurden sie von den beiden Stadionsprechern Peter Ober und Peter Emmer sowie von den zahlreichen Zuschauern, die trotz des heftigen Schneetreibens den Rand der Strecke dicht säumten. Den ersten Platz sicherte sich das Team „Lars Dragerl“ vom Burschenverein Pierling-Weißenkirchen mit Fahrer Florian Jahner, den Mechanikern Christian Helmberger und Wolfgang Perschl sowie Boxenluder Paul Osterhammer. Zweiter wurde das „Irlbacher Racing Team“ vom TuS Kienberg (Fahrer: Martin Meisl, Mechaniker: Armin Watzl, Stefan Daschiel), der dritte Platz ging an „Running Bull“ vom Bauernverband (Fahrer: Ferdl Ober, Mechaniker: Andreas Hochreiter, Herbert Maier, Boxenluder: Andreas Schachner). Die drei Siegerteams erhielten einen Kasten Bier sowie ein Siegerlenkrad.
Die Mehrzweckhalle füllte sich nach dem Rennen mindestens ebenso schnell, wie die Teams unterwegs gewesen waren. Hauptgrund waren neben den angenehmeren Temperaturen sicher die Band des Abends „Piccadilly Sunset“. Diese heizte bis in die späten Nachtstunden die Stimmung an. Um Mitternacht präsentierte sich die Heiligkreuzer Garde mit besonderen Einlagen. Bürgermeister Hans Urbauer übernahm selbst die Rolle des Jugendschutzbeauftragten. Neben dem Burschenverein, der im turnusgemäßen Wechsel dieses Jahr Hauptorganisator war, halfen auch dieses Jahr die Kienberger Vereine zusammen, um den Rosenmontag zum Faschingshöhepunkt werden zu lassen
Auch das eisige Schneetreiben schreckte die leicht bekleideten Boxenluder nicht ab, ihre Teams vorwärts zu treiben.